Die Filter Copy

A. Die Erfahrungsfilter

Jede auf das System eintreffende Information wird auf ihre Resonanz mit Informationen überprüft, welche Ereignisse betreffen, die während der eigenen Lebenszeit passiert sind, aber auch solche aus der Zeit im Mutterleib, aus der Lebenszeit der Eltern und aus der Zeit unserer Vorfahren.

1. Eigene Erfahrungen
Ab 6 Jahre bis heute

Alle Ereignisse des eigenen Lebens sind zusammen mit den damit verbundenen Empfindungen und Gefühlen im System gespeichert, auch wenn sie nicht dauernd in unserem Bewusstsein vorhanden sind. Normalerweise können sie aber ins Bewusstsein gerufen werden, sofern es das System zulässt. Erst ab dem 6. Lebensjahr nehmen wir bewussten Anteil an den Ereignissen unseres Lebens. Deshalb werden mit diesem Baustein alle persönlichen Erlebnisse von 6 Jahren bis heute dargestellt. Informationen die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, werden von diesen Ereignissen gefiltert, was durch die rote Sinuswelle unter dem Bild dargestellt wird. Sollte eine Information eintreffen für die es bereits im Filter eine entsprechende Schwingung gibt, entsteht eine Interferenz (Vermischung) dieser beiden Informationen und das ans System weiter geleitete Schwingungsmuster ändert sich.

Die zellulären Zyklen (Marc Fréchet)

Marc Fréchet hat herausgefunden, dass sich die Ereignisse im Laufe des Lebens oft wiederholen. Das System ist auf Wiederholung aufgebaut, sonst wäre das Lernen im weitesten Sinne nicht möglich und jede Situation müsste vom System immer wieder als neu beurteilt werden. Um Zeit zu sparen und bekannten Gefahren so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen, war es wichtig, sich alle Umstände eines Ereignisses zu merken, und zwar gleichzeitig mit dem Zeitpunkt, zu dem es passiert ist. Da es in der Natur keine Kalender gibt, musste sich das System zeitlich an der Sonne und an sich selbst orientieren. Daraus hat Marc Fréchet zwei Zyklen herausgearbeitet:

Den Octavzyklus wobei die Zeit mit 2 multipliziert wird oder durch 2 geteilt wird. D.h. wenn man mit 36 Jahren eine Situation erlebt, ist es möglich, dass sich eine ähnliche Situation auch schon mit 18 Jahren gezeigt hat und dass man sich mit 72 Jahren wieder in einer ähnlichen Situation befinden kann. Es ist wie bei der Tonwiederholung in der Oktave.

Den Autonomiezyklus, der bei der Geburt (Autonomie von der Mutter) einsetzt und mit der persönlichen Autonomie (von der Familie, Hochzeit) aufhört. Zu diesem Zeitpunkt werden sozusagen alle Zähler wieder auf null gestellt und das System stellt sich darauf ein, dass jetzt in den gleichen Zeitabständen ähnlich Situationen entstehen.

2. Prägungen & Konditionierungen
Von 0 bis 6 Jahre

Während der Zeit von der Geburt bis max. 6 Jahren nimmt das Kind die Welt nicht bewusst wahr, sondern über die Reaktionen seiner Bezugspersonen, z.B. der Mutter und des Vaters, später auch von anderen Erwachsenen. Alle Informationen über das Umfeld des Kindes werden in sein System eingebracht, ohne dass sie interpretiert würden. Es entsteht eine innerliche Darstellung der äußeren Welt. Konrad Lorenz hat dafür den Begriff „Prägung“ eingeführt. Dieser Effekt der Prägung ist natürlich nach der Geburt am stärksten. Die erste Person mit der das Kind in Berührung kommt, wird als seine Bezugsperson angenommen. Bis zum Alter von 6 Jahren wird der Effekt der Prägung immer weiter abgeschwächt. Sie sollte trotzdem immer in Betracht gezogen werden, wenn man seine Lebensstrategie verstehen will. Diese Informationen der Prägung sind sehr stark im System verankert. Neben der Prägung lernt das Kind vor allem durch das Konditionieren. Wenn ein Ereignis gleichzeitig mit einem Objekt zusammen auftritt, löst das Objekt später die gleiche Reaktion aus wie das ursprüngliche Ereignis.

3. Von der Zeugung bis zur Geburt

Ereignisse, die sich während der Zeugung ereignet haben, sind gekoppelt an die Fusion von Eizelle und Spermatozoid. Auch spielen hier Informationen eine Rolle, welche die Wahrnehmung und die Gefühle der Mutter während dieser Zeit betreffen. Die Erlebnisse der Mutter während der Schwangerschaft, besonders aber der Art und Weise, wie sie diese Ereignisse erlebt hat, werden auch in den Informationsspeicher des Embryos und des Fötus aufgenommen. Sie dienen ihm später dazu, sich im Leben zurechtzufinden und sind daher ein Bestandteil seiner Lebensstrategie. Ängste der Mutter während dieser Zeit können später beim Kind ebenfalls unbewusste Reaktionen auslösen. Sehr wichtig für den Aufbau einer Lebensstrategie ist auch die Zeit vor, während und kurz nach der Geburt. Informationen aus dieser Zeit haben einen grossen Einfluss auf Prüfungssituationen.

4. Neun Monate vor der Zeugung Projekt – Sinn (Marc Fréchet)

Es sieht so aus, als ob Informationen aus der Zeit vor der Zeugung einen entscheidenden Einfluss auf die Lebensstrategie des zukünftigen Kindes haben würden. Dies hat unter anderem mit der Zusammensetzung der Chromosomen bei der Bildung der männlichen Samen zu tun und mit der Anordnung der Chromosomen beider Eltern vor der Zeugung. Es scheint so zu sein, dass dabei Informationen mit einfließen, die mit der emotionalen Situation der beiden Eltern in Verbindung stehen. Dadurch bekommt das Kind eine Lebensstrategie, die an die derzeitige Situation seiner Eltern angepasst ist und die ihm somit erlaubt, später in dem Umfeld in das es hineinwachsen soll, sozusagen instinktiv auf verschiedene Ereignisse zu reagieren. Es scheint so zu sein, dass das Kind so „geformt“ wird, dass es die biologische Lösung des Problems der Eltern darstellt. Deshalb hat Marc Fréchet diese Programmierung “Projekt – Sinn“ (projet-sens) genannt. Der Sinn des Kindes wäre es in diesem Fall, das Projekt der Eltern auszuführen, so wie ein Telefon das Projekt seines Erfinders materialisiert und ausführt, nämlich das, mit jemandem sprechen zu können, der weit entfernt ist.
Problematisch wird es für das Kind, wenn sich die Situation, für dessen Lösung es „geschaffen“ wurde, im Laufe seines Lebens drastisch verändert. Dann verliert es seinen Sinn, weil es kein entsprechendes Projekt mehr gibt.

5. Vorfahren über 4 Generationen

Oft zeigt es sich, dass die Lebensstrategie eines Menschen auch Informationen enthält, die man über mehrere Generationen hinweg zurückverfolgen kann. Besonders solche Informationen, die mit schweren Traumata zusammenhängen, die noch immer nicht gelöst wurden. Es sind Sachen, über die man nicht spricht, die aber das Verhalten bestimmen. Hier sind Informationen oft mit Daten verknüpft, die später dann als Auslöser für Reaktionen dienen können. Besonders unerwartete Todesfälle können sich im Stammbaum eines Menschen in regelmäßigen Abständen wiederholen. Dabei ist zu beachten, dass die Informationen oft sekundäre Aspekte eines Traumas enthalten, die mit dem Ereignis parallel abgelaufen sind (Konditionierung). Sie haben mit dem Ereignis selbst eigentlich nichts zu tun, sind aber in der Erinnerung sozusagen als Anker gespeichert worden.

B. Glaubenssätze

Unter Glaubenssätzen versteht man Ansichten zu einem bestimmten Thema, die man selber aufgestellt hat oder die anderen Leute aufgestellt haben und die vom System wie ein Dogma behandelt werden, so als seien sie die absolute Wahrheit. Glaubenssätze werden sowohl von den Eltern, von Familienmitgliedern, von Freunden der Familie, von kulturellen und religiösen Instanzen als auch von den Medien übernommen.

1. Eigene Glaubenssätze

Während der Kindheit hat jeder Glaubenssatz als Wahrheiten aufgestellt, da er die Anweisungen seiner Eltern oft falsch interpretiert hat. Es sind Glaubenssätze, welche die eigene Person betreffen und die dadurch entstanden sind, dass man als Kind versucht hat, eine Erklärung zu finden für sein eigenes Verhalten und das seiner Eltern oder Erzieher. Nach mehrmaliger Wiederholung der gleichen Situation kommt ein Kind oft zu Schlussfolgerungen wie: „Ich bin nichts wert“, „Ich mache sowieso alles falsch“, „Ich werde nie Erfolg haben“, „Mich kann niemand lieben“, „Man darf nie widersprechen“, „Fehler machen und sich irren ist schlecht“ usw.

2. Glaubenssätze in der Familie

Es gibt auch Glaubenssätze, die sich die Eltern zu eigen gemacht haben und die bei der Erziehung unbewusst an das Kind weitergegeben werden. Diese Glaubenssätze können alle Bereiche des täglichen Lebens betreffen, das Essen, die Kleidung, das Verhalten in der Gesellschaft usw., aber auch das Geschlechtsleben, die Partnerschaft oder das gesellschaftliche Leben. Z.B. „Während des Essens wird nicht gesprochen“, oder „Der Sonntag gehört der Familie“.

Glaubenssätze werden vom Kind wahrgenommen, besonders dann, wenn sie von den Eltern nicht ausgesprochen, sondern gelebt werden. Das Kind bildet sich seine Glaubenssätze auch durch das, was es erlebt und nicht nur durch das, was ihm gesagt wird.

3. Glaubenssätze aus der Familientradition

Unbewusst werden im Leben auch Glaubenssätze übernommen, die in der Großfamilie aufgestellt wurden und oft über Generationen hinweg als absolute Wahrheiten angesehen werden. Z.B. „In der Familie der … lernt jeder einen intellektuellen Beruf“ oder „In unserer Familie wird man nicht geschieden“ oder „Es wird nicht über Familienmitglieder gesprochen, die im Gefängnis waren“ oder „Leute die Geld haben, sind schlecht“ oder „Studierte Leute sind überheblich“ usw.

4. Gesellschaftliche und kulturelle Glaubenssätze

Auch die Gesellschaft stellt Glaubenssätze auf, nach denen sich die Leute richten sollen. Diese Glaubenssätze können Bereiche betreffen wie die Bildung, das soziale Zusammenleben, die Sitten und Gebräuche, die Essgewohnheiten, die Heiratsangelegenheiten usw. Diese Glaubenssätze werden sowohl in der Schule aufgestellt als auch im gesellschaftlichen Umfeld. Dies ist besonders zu beachten bei Immigranten, die in einer anderen Kultur leben müssen als die ihres Heimatlandes.

5. Religiöse Glaubenssätze

Jede Religion ist auf Glaubenssätzen aufgebaut, die mit ihren religiösen Inhalten zu tun haben. Hier sind aber nicht diese Glaubenssätze gemeint, sondern solche, die von einem Individuum für sich selbst aufgestellt wurden und bei denen die Religion ihren Einfluss ausgeübt hat. Dies betrifft die persönliche Einschätzung, die Partnerschaft zwischen Mann und Frau, die Sexualität, die Familienplanung, die Erziehung der Kinder, die Rolle der Geschlechter und das soziale Leben.

Zusammenstellung der Filter

Die Schwingungen erleiden nach jedem Bild eine neue Veränderung, um anzudeuten, dass die Information die schließlich im System eintrifft, mit der Eingangsschwingung nicht mehr viel zu tun hat. Die Bausteine der Erfahrungsfilter sind in umgekehrter Leserichtung angeordnet. Das ist am Anfang ungewohnt, hat aber damit zu tun, dass wir bei der Arbeit an der Strategie so vorgehen, als ob eine Information, welche ins System eintrifft, zuerst die Filter passiert, die mit den zuletzt erlebten Ereignissen zu tun haben. Erst dann sollten wir uns um die Filter mit den Informationen kümmern, die bis zu unseren Vorfahren reichen. In Wirklichkeit gibt es keine Zeitkomponente. Das System verarbeitet die Informationen immer gleichzeitig auf allen Ebenen, unabhängig von der Zeit, aus der sie stammen. Die Filter der Glaubenssätze sind durch kleine rote Striche mit den Erfahrungsfiltern verbunden. Sie entsprechen nicht unbedingt den Zeitabschnitten, die auf den oberen Bildern dargestellt sind. Es ist möglich, dass sie zu anderen Zeiten aufgestellt wurden. Deshalb gelten die einzelnen Glaubenssatzbausteine für alle Ereignisfelder. So sind zum Beispiel religiöse oder kulturelle Glaubenssätze auch an Erlebnissen in der Jugend beteiligt und bestimmen die dort erlittenen Konflikte und Emotionen mit.
Wichtige Erkenntnis:
Ich nehme nicht die Welt wahr, wie sie wirklich ist, sondern so, wie ich glaube, dass sie ist! Meine Welt entsteht in meinem Kopf als Hologramm und wird zurück in die reale Wirklichkeit projiziert.

Daraus ergibt sich eine wichtige Feststellung:
Die Informationen, auf die mein System reagiert, haben nichts mit dem Ereignis zu tun, das außerhalb meines Systems geschehen ist, sondern nur mit dem, womit dieses Ereignis bei mir selbst in Resonanz ist, das heißt, mit der Bedeutung, welche ich dem Ereignis beimesse. Deshalb macht es keinen Sinn, das Ereignis ändern zu wollen. Wichtig ist, dass ich meine Sichtweise des Ereignisses ändere.